(Bericht des Neuwieder Stadtanzeigers. Mit freundlicher Genehmigung des Autors und des Wittich Verlages. Herzlichen Dank dafür. zum Original)
NEUWIED. (sil) Es ist wie ein großer Rausch der Sinne gewesen: Die Funken Rot-Weiss haben ein äußerst farbprächtiges Spektakel für mehrere Hundert Jecken geboten, das sich bis zum Ende stetig steigerte. Schon der erste Eindruck vom Saal, der mit den vielen rot-weissen Luftballons sowie Fähnchen und Stoffen dekoriert war, nahm die Jecken gefangen.
Mitreißende Musiker als Eisbrecher
Für das erste bunte Highlight sorgte das Traditionskorps, als die Garden mit Vorstand auf die Bühne zogen und der singende Schärjer als Eisbrecher die Narren einstimmte.
Danach hatten die Botzedresse aus Niederzissen kein Problem, die Jecken zum Mitsingen zu bringen. Sie boten ein Potpourri der schönsten Karnevals- und Stimmungsliedern. Dabei legten sie die Betonung auf alte Kölner Lieder. Denn nach 25 Jahren sind sie auf ihrer Abschiedstour und wollten das Publikum noch einmal mit zu ihren musikalischen Ursprüngen nehmen.
Besonderer Hingucker
Auch in punkto Tanz hatten die Funken eine glückliche Hand in der Auswahl: Die närrischen Neuwieder Tollitäten Frank II. und Moni I. von den Karnevalsfreunden Oberbieber legten mit ihrem Prinzenlied los und wirbelten zusammen mit dem Hofstaat über die Bühne. Dazu hatten sie die hübschen Mädels der Garde mit im Gepäck, deren Tanz natürlich ein besonderer Hingucker war.
Krachende Tipis
Von der anderen Rheinseite kamen die fitten Akteurinnen der Showtanzgruppe Eich bei Andernach als Indianerinnen: „Wir tanzen bis das Tipi kracht. Apachen feiern Fassenacht“. Besonders beeindruckend: Die mehrfachen Rheinland-Pfalz-Meister im Damenschautanz bauten in schneller Reihenfolge Indianerzelte in Form von mehrstöckigen Pyramiden und ließen diese auch noch drehen.
Prickelnde Brautschau
Für einen armen Bauern gingen die Grün Weisse Mädcher un Junge Neuwied auf Brautschau: In Dirndeln und mit Herzen ausstaffiert zeigten sie, wie prickelnd „ein Kuss im Kornfeld“ sein kann und empfahlen tänzerisch gleich mehrere reizende Frauen. Da fiel die Auswahl dem Heiratsaspiranten selbstverständlich schwer.
Die Narrenzunft Gelb-Rot Koblenz machte einen Ausflug nach Südamerika und auf der Funkenbühne kam der Flair von den rauschenden Partys am Zuckerhut auf.
Heiße Samba- und Salsarhythmen
Die Tänzerinnen wechselten mehrmals ihre Kostüme, die in allen Farben leuchteten und mit glitzernden Pailletten und Federn bestückt waren. Dazu gab es heiße Samba- und Salsarhythmen und kraftvolle Hebefiguren. Kein Wunder, dass ein Großteil der Jecken dabei auf den Stühlen standen und auch diesen Auftritt mit stehenden Ovationen belohnten.
Auch die Fans von Ulk und geschliffener Rede kamen auf ihre Kosten. Zum Glück hatte Helga Schmitz als Oberschwester Helga ihre große Spritze zu Hause gelassen. Dafür piekste sie die Jecken allerdings mit ihren Wortpfeilen. Reiner Roos, der wirklich als Polizist tätig ist, berichtete humorvoll von seinem Arbeitsalltag und Erzähler Björn Birkenhauer wartete mit lustigen Märchen auf.
Viel Freude hatten Stefanie Meier, Harald Hayessen, Peter Hof, Frank Jentsch, Michael Mahlert und Andreas Momm, die zu Ehrenoffizieren der Funken Rot-Weiss ernannt wurden.
Auch für Jan Marc Stockschläder, der seit 25 Jahren im Korps ist, gab es eine große Überraschung. Für seine vielseitige Tätigkeiten wie etwa als Fahnenschwenker, Helfer bei der Saalregie und Pfleger der Funken-Homepage erhielt er den Orden des Landesverbands Rhein-Mosel-Lahn des Bunds Deutscher Karneval (BDK).
Mit einem fulminanten Schlussbild mit Konfettiregen verabschiedeten sich schließlich die Funken Rot-Weiss bei ihrem Publikum: Begleitet von den Düxer Clowns spielte der Kölner Star-Trompeter im Saal und auf der Bühne angesagte Karnevalshits.